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Memoriav Kolloquium 2022: Oral History als audiovisuelles Kulturerbe. Die Erhaltung von Zeitzeugenaufnahmen
#cmk2022

Das nächste Memoriav Kolloquium findet am 17. November 2022 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern und der Stiftung SAPA (Schweizer Archiv der Darstellenden Künste) statt und ist der Erhaltung von audiovisuellen Oral-History-Dokumenten gewidmet. An der Tagung kann man auch virtuell teilnehmen. Melden Sie sich heute noch an!

Die Befragung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ist beliebte Möglichkeit, um Überlieferungslücken zu schliessen und um Geschichte lebendig und emotional sicht- und hörbar zu machen. In den letzten Jahren hat die Oral History breite Anwendungsfelder gefunden. Geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung, Museen, Schulen, Vereine etc. nehmen Gespräche mit Tonaufnahmegeräten oder Videokameras auf, zeigen sie in Ausstellungen oder auf Websites, verwenden sie als Forschungsdaten oder stellen sie zusammen mit anderem audiovisuellem Quellenmaterial in Dokumentarfilmen zusammen.

Angesichts dieser Beliebtheit befasst sich das nächste Memoriavkolloquium mit der Frage, wie diese Dokumente für spätere Nutzungen erhalten und zugänglich gemacht werden können. Projekte und Konzepte aus den unterschiedlichsten Bereichen (Wissenschaft, Gedächtnisinstitutionen, private Initiativen etc.) werden in Referaten und Gesprächen vorgestellt und ihre Nachhaltigkeitsstrategien thematisiert. Wir fragen ausserdem, was am Ende eines Projekts erhalten werden soll, wer für die Archivierung von Oral-History-Dokumenten zuständig ist und welche rechtlichen Vorkehrungen getroffen werden müssen, damit der spätere Gebrauch garantiert ist.

Praktische Informationen – Memoriav Kolloquium 2022

Infos zum Kolloquium werden hier laufend aufgeschaltet.

Referierende & Abstracts

Wie finden? Über Bewegungen in Sammlungen
Das Archiv für Zeitgeschichte begann 1973 mit der systematischen Tonaufzeichnung von Zeitzeugeninterviews. Unter den heute 3000 Ton- und Videodokumenten befinden sich zahlreiche Erinnerungsinterviews. Was braucht es, damit Oral History-Dokumente als überlieferungswürdig eingestuft, professionell archiviert und für zukünftige Forschungen genutzt werden können?

Gregor Spuhler
Gregor Spuhler leitet seit 2007 das Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich. Von 1997 bis 2000 war er Projektleiter der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg, anschliessend Assistent für Neuere allgemeine Geschichte am Historischen Seminar der Universität Basel. Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre sind nationalsozialistische Verfolgung und Wiedergutmachung, Flüchtlingspolitik, Regionalgeschichte und Oral History.


Les sources orales : techniques et utilisation dans les domains linguistique et historique
L’Archive des sources orales, créée en 1982, comprend plus de 600 enregistrements réalisés dans tout le canton du Tessin et exceptionnellement dans les régions limitrophes jusqu’à aujourd’hui. Il vise à documenter, grâce à des informateurs natifs des localités respectives, les idiomes locale qu’ils sont encore utilisés pour l’interaction au sein de la communauté et à attester des activités, coutumes, modes de vie limités au passé. La conférence abordera les aspects liés à la technique de collecte, de conservation et de catalogage, ainsi que les aspects relatifs à l’importance et à l’utilisation de ces matériaux.



  • Nicola Arigoni
    Nicola Arigoni (1985) travaille au Centre de dialectologie et d’ethnographie de Bellinzone en tant que responsable de l’Archive des sources orales, dont la principale réalisation sont les Documents oraux de la Suisse italienne, volumes dans lesquels, après une introduction linguistique sur les dialectes traités, des passages recueillis lors d’enquêtes de terrain sont transcrits et commentés linguistiquement et ethnographiquement.

Akademische Forschung mit Oral History, Zusammenarbeit mit Gedächtnisinstitution (prov.Titel)

Julia Wehren, Institut für Theaterwissenschaft, Uni Bern

Beate Schlichenmaier
Studium der Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Freiburg i. U., MAS in Information Science an der HTW Chur. Berufliche Tätigkeit im Zentrum Paul Klee Bern (Archiv-, Ausstellungsbereich) und im Centre Dürrenmatt Neuchâtel (Bereiche Ausstellungen, Veranstaltungen, Vermittlung, Archiv), zuletzt als stellvertretende Leiterin. Künstlerische Co-Leiterin der Schlosskonzerte Thun. 2015 Archivleiterin Zürich, ab 2016 Co-Direktorin des Schweizer Tanzarchivs. Seit 2018 Direktorin der aus dem Tanzarchiv hervorgegangenen Stiftung SAPA. https://sapa.swiss/


De la production d’images à leur diffusion pérenne : l’exemple d’une cinémathèque régionale
MIRA (Mémoire des Images Réanimées d’Alsace) est une cinémathèque régionale du Nord-Est de la France. Créée en 2006 pour collecter des films amateurs en rapport avec cette région, elle produit ces dernières années de plus en plus d’images. La question de leur diffusion pérenne est récente, et une réflexion est en cours, stimulée par la participation à ce colloque.

Odile Gozillon-Fronsacq
Historienne, auteur d’une thèse : Stratégies cinématographiques en Alsace (1896-1939) et de documentaires consacrés au cinéma. Chargée de mission aux Archives départementales du Bas-Rhin puis chef de projet à la cinémathèque régionale MIRA qu’elle crée avec Christiane Sibieude en 2006.


Oral-History.Digital. Erschliessung- und Recherche-Plattform für Zeitzeugeninterviews
Das Projekt Oral-History.Digital entwickelt eine Erschließungs- und Recherche-Platt- form für wissenschaftliche Sammlungen von audiovisuell aufgezeichneten narrativen Interviews. Sie unterstützt sammelnde Institutionen und Forschungsprojekte bei der Ar- chivierung, Erschließung und Bereitstellung sowie der sammlungsübergreifenden Re- cherche, Annotation und Auswertung von Zeitzeugen-Interviews.


Herdis Kley, Freie Universität Berlin
Herdis Kley ist Datenkuratorin im Projekt “Oral-History.Digital” an der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, das eine Infrastruktur für die Erschließung, Recherche und Annotation von audiovisuellen narrativen Interviews konzipiert. Dabei entwickelt sie ein sammlungsübergreifendes Datenmodell, Import-Workflows und Richtlinien für Oral History-Sammlungen, die diese Forschungsumgebung nutzen wollen.


Documenter les savoir-faire horlogers à travers des films
A l’occasion de l’inscription des Savoir-faire en mécanique horlogère et mécanique d’art sur la Liste du patrimoine culturel immatériel de l’UNESCO le 16 décembre 2020, le Musée international d’horlogerie, la Ville de La Chaux-de-Fonds et la République et Canton de Neuchâtel ont produit des capsules vidéo afin de documenter et valoriser certaines pratiques entrant dans le giron de cette inscription. Une douzaine de films a été réalisée à ce jour, donnant à voir, par le regard de l’ethnologue Sélima Chibout et par autant de rencontres avec des praticiens de l’horlogerie et de la mécanique d’art, des univers professionnels variés et mettant en exergue l’intangible d’une culture commune.

Régis Huguenin
Régis Huguenin est directeur du Musée international d’horlogerie à La Chaux-de-Fonds. Docteur en sciences humaines de l’Université de Neuchâtel et docteur en histoire de l’Université de Technologie de Belfort-Montbéliard, il a suivi un cursus spécialisé en histoire industrielle au sein de ces deux institutions. En 2007, il entame une recherche financée par le Fonds national suisse sur le statut de l’image comme source historique.


«Wissen sichern – Quellen schaffen». Interviews mit Zeitzeugen auf Halde.  
Jürg Schmutz, Staatsarchiv Luzern


Persönlichkeitsrechte bei Oral-History-Dokumenten
Die Referentin geht praxisorientiert Schnittstellen zwischen Erhaltung von Kulturgut und der Wahrung von Persönlichkeitsrechten nach. Welche Grenzen setzen die Persönlichkeitsrechte von Zeitzeugen einer späteren Nutzung von Oral-History-Dokumenten? Wie kann proaktiv im Zeitpunkt der Aufnahme von Dokumenten ihre spätere Verwendung sichergestellt werden?

  • Alice Reichmuth Pfammatter, Rechtsanwältin
    Selbständige Rechtsanwältin in Estavayer-le-Lac und Einsiedeln; war mehrere Jahre als Datenschutzbeauftragte des Kantons Freiburg tätig, davor als vollamtliche Richterin am Kantonsgericht Schwyz und war Mitglied der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen UBI.
Foto: Ruedi Müller / Memoriav

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